Vergangene Woche ist mein Sohn Lukas total begeistert von der Ferienpassaktion wieder gekommen. An diesem Tag konnte er erfolgreich seinen Werkzeugführerschein abschließen. Im Rahmen des Kurses haben die Kinder alle wichtigen Werkzeuge für die Holzbearbeitung kennengelernt, sich mit dem Rohstoff Holz auseinandergesetzt und die wesentlichen Punkte der Arbeitssicherheit vermittelt bekommen.
Bereits im Vorfeld hatte ich mich intensiv in das Thema eingelesen. Ich hatte mich für die Anmeldung entschieden, da in diesem Kurs die motorischen Geschicke der Kinder im Mittelpunkt stehen und das selbstständige Werken geschult wird, wodurch die Kinder mehr Selbstvertrauen gewinnen sollen. Die Kinder können sich künstlerisch ausleben, müssen dabei aber auch lernen, Geduld zu haben und mit Misserfolgen umzugehen. Ich fand das Angebot bereits auf Anhieb großartig und freute mich daher, dass Lukas meine Begeisterung direkt teilte.
In dem Moment als er mit dem Zimmermannsbleistift und den bestandenen Werkzeugführerschein entgegenhielt wurde mir allerdings schnell klar, dass ich jetzt das Thema zu Hause weiter vertiefen muss. Da ich ja bereits reichlich Lektüre verschlungen hatte, stellt sich zum Glück die Frage nicht mehr, wie man einen sicheren Arbeitsplatz einzurichten hat. Ich habe direkt Online das Set „Kleiner Arbeitsplatz“ bestellt, welches eine Tischschutzunterlage beinhaltet, die auf jeglichem Tisch mit zwei Schraubzwingen befestigt werden kann und des Weiteren noch einen Schraubstock mit Kugelgelenk, so dass die jeweiligen Werkstücke fest eingespannt werden können. Um das Werken sicherzustellen, bestellte ich noch einen Zollstock, eine Handbohrmaschine, eine Kneifzange, eine Schraubzwinge, eine Japansäge, einen Hammer sowie Schleifpapier und Holzleim.
Nur bei der Schraubzwinge war ich etwas unsicher, da mir bisher nicht bekannt war, wie viele verschiedene Modelle auf dem Markt angeboten werden. Ich fand Ganzstahlschraubzwingen, Einhandzwingen, Paralellschraubzwingen und Tempergusszwingen und noch etliche andere. Nach kurzer Recherche besorgte ich uns sowohl eine Tempergus-Schraubzwinge, da sie billiger war als z. B. die Ganzstahlzwinge und sich besonders für Verleimungen eignet sowie eine Einhandzwinge damit mein Zwerg noch eine Hand zur freien Verfügung hat, während er arbeitet.
Unserer ersten Herausforderung, einem kleinen Holz-Segelboot, widmeten wir uns direkt, nachdem wir den Arbeitsplatz vollständig und sicher eingerichtet hatten. Dank einer ausgesprochen tollen Anleitung, die ich im Rahmen meiner Internet-Recherche gefunden hatte, legt mein Sohn los. Er leimte und sägte mit Begeisterung, natürlich immer unter meiner Aufsicht. Komplettiert wurde das Schiff mit zwei Segeln, die wir aus einem Stoffrest ausgeschnitten haben. Am Ende konnte Lukas wirklich stolz sein – er hat ein wunderschönes und schwimmfähiges Boot gebaut mit dem wir auch direkt zum nächsten See fuhren, um es auszuprobieren.
Zusammenfassend kann ich nur berichten, dass ich meinen Sohn bisher noch nicht häufig so konzentriert an einer Sache arbeiten sehen habe. Ich kann daher allen Eltern nur empfehlen, die Kinder frühzeitig an kleinere Holzarbeiten heranzuführen. Hierbei ist eine solche Ferienpassaktion wie der Werkzeugführerschein natürlich eine prima Möglichkeit, die Kinder früh und vor allem auch sicher mit Holz und dessen Verarbeitung vertraut zu machen. Es scheint besonders für Kinder mit Konzentrationsschwächen geeignet zu sein. Versuchen Sie es doch auch einmal!
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