Jeder der schon mal an längeren Schweißarbeiten saß oder regelmäßig schweißt, hatte schon das Problem, dass das Schweißgerät plötzlich anfing zu stottern. Wenn Sie das Problem aktuell haben oder es gar verhindern wollen, sind Sie hier genau richtig. Sie finden alle Probleme und Lösungen hier in diesem Beitrag!
Zusammenfassung
- Falsche Einstellung der Drahtvorschubgeschwindigkeit
- Schweißdraht in schlechter Qualität oder unpassender Schweißdraht
- Kleinspulen als Ursache
- Werkstück
- Defekt am Massekabel
- Überlastung des Schweißbrenners
- Kontaktdüse ist falsch oder locker
- Abgenutzte oder falsche Drahtführung im Schlauchpaket
- Inkorrekte Drahtförderrollen
- Verschmutze Drahtförderrollen
- Beschädigungen
- Korrektes Justieren aller Verbindungen
- Spulendorn nicht korrekt justiert
- Anpressdruck
Falsche Einstellung der Drahtvorschubgeschwindigkeit
Falls Sie die Drahtvorschubgeschwindigkeit manuell an Ihrem Schweißgerät einstellen können, sollten Sie diese unbedingt überprüfen. Häufig ist hier eine zu hohe Geschwindigkeit eingestellt. Versuchen Sie, sich an die zum Schweißstrom passende Geschwindigkeit step by step ranzutasten, statt direkt große Drehschritte am Potentiometer vorzunehmen.
Schweißdraht in schlechter Qualität oder unpassender Schweißdraht
Falls das Stottern immer nach einem Schweißdrahtrollenwechsel auftritt, kommen nur folgende Fehler in Betracht: Ist die Drahtrolle richtig montiert, können die Probleme nur durch qualitativ minderwertigen Schweißdraht ausgelöst sein oder der Draht passt nicht zum verschweißenden Material. Das kann durchaus auch noch Ursache sein, wenn das Stottern erst später auftritt. Die günstigen Schweißdrähte führen häufig zu Problemen der Spulung und der Zusammensetzung. Versuchen Sie es möglichst mit einer neuen Rolle Schweißdraht und achten Sie unbedingt darauf, das der Draht zum zu schweißenden Material passt.
Kleinspulen als Ursache
Falls die Geräte für Spulen mit einem Durchmesser von 300 mm ab Werk ausgeliefert wurden, muss bei kleineren Durchmessern möglichst ein Zentrieradapter verwendet werden. Sonst kann die Spule wandern, wodurch die Förderung des Drahtes nicht störungsfrei erfolgen kann und die Abwicklung beim Bremsen des Drahtvorschubmotors nicht aufgehalten wird.
Werkstück
Das Werkstück ist an der Oberfläche lackiert, verzinkt oder korrodiert. Die Kontaktstellen für den Brenner und dem Material sollten möglichst unbehandelt sein. Natürlich sieht die heutige Entwicklung auch die Verarbeitung von verzinktem Blech vor, aber störungsfreier ist grundsätzlich die Bearbeitung von blanken Oberflächen.
Defekt am Massekabel
Häufig liegt der Fehler am Anschluss des Massekabels. Das Kabel sollte nach dem Einstecken mit einem Dreh gesichert werden und sollte keine Korrosionsspuren aufweisen.
Überlastung des Schweißbrenners
Häufig werden kleinere Schweißbrenner eingesetzt, da diese meist handlicher sind. Man sollte aber grundsätzlich darauf achten, dass der Brenner für die Schweißaufgabe entsprechende Leistung hat. Sonst kommt es zur Überlastung und Schweißdraht kann sich in die Stromdüse kleben.
Kontaktdüse ist falsch oder locker
Die richtige Bohrung oder Ausführung der Kontaktdüse oder Stromdüse ist absolut entscheidend. Ist die Bohrung zu klein, kann sich der Schweißdraht verklemmen, während bei einer zu großen Bohrung der Draht nicht genügend Kontakt zur Stromdüse hat. Für Aludraht gibt es spezielle Stromdüsen. Stromdüse und auch Düsenstock müssen fest angezogen sein, da sie sonst Strom und Temperatur nicht fehlerfrei leiten können.
Abgenutzte oder falsche Drahtführung im Schlauchpaket
Auch bei der Drahtführung ist es entscheidend, dass eine zum verschweißenden Draht passende Drahtführung genutzt wird. Die Drahtführung muss passend zum Drahtdurchmesser sein. Ist die Drahtführung zu groß kann sich der Schweißdraht durch zu viel Spielraum aufstauen. Auch das Material der Drahtführung muss zum Schweißdraht passen. Des weiteren nutzt sich die Drahtführung mit der Zeit ab. Regelmäßiges Ausblasen verhindert nicht den turnusmäßigen Austausch der Drahtführung. Spätestens beim Auftreten der Probleme muss ein Wechsel vorgenommen werden.
Inkorrekte Drahtförderrollen
Häufig werden die Drahtförderrollen nicht an die Größe des Schweißdrahts angepasst. Grundsätzlich gilt, dass die zum Draht passende Förderrolle eingesetzt werden muss.
Verschmutze Drahtförderrollen
Durch Verschmutzungen wird der Transport des Drahtes häufig eingeschränkt und auch der Draht transportiert die Fette und Öle teilweise bis in die Schweißnaht. Daher möglichst die Förderrollen nicht anfassen und die Sauberkeit regelmäßig kontrollieren.
Beschädigungen an den Förderrollen oder am Drahteinlauf
Häufig kann man zu tief ausgeschliffene Rillen an den Druck- oder Förderrollen erkennen. Dann muss sofort ein Austausch vorgenommen werden. Den Defekt bemerkt man, sobald der Schweißdraht klemmt oder durchrutscht.
Korrektes Justieren aller Verbindungen
Der Schweißdraht sollte gerade und flach verlaufen. Dafür müssen der Einlauf, die Förderrollen und die Führungsröhrchen exakt justiert werden.
Spulendorn nicht korrekt justiert
Der Spulendorn sollte über die ganze Umdrehung ohne Rucken laufen. Werksmäßig ist der Spulendorn mit einer Bremswirkung ausgestattet die im Rahmen der Betriebsdauer nachjustiert werden muss. Die Drahtspule darf sich nach dem Schweißvorgang noch um maximal 20 Grad weiter drehen, nur dann ist die Bremse richtig justiert.
Anpressdruck
Anpressdruck zu hoch! Häufig wird dem Stottern durch eine Erhöhung des Andrucks begegnet. Hierdurch kann vereinzelt sogar die Steuerung der Schweißmaschine beschädigt werden oder der Schweißdraht wird verformt und kann sich dadurch verklemmen. Daher sollte man grundsätzlich die Ursache des Stotterns finden. Wir haben uns bemüht, mögliche Ursachen für das Stottern aufzuführen. Die meisten Fehler sind Kleinigkeiten, die schnell behoben werden können. Treten nach Abarbeiten der Punkte die Probleme immer noch auf, deutet das auf ein technisches Problem hin. Sprechen Sie dann unbedingt mit einem Fachmann, der Ihnen sicherlich gerne behilflich sein wird.
Wir hoffen Ihnen weitergeholfen zu haben und freuen uns auf ein erneutes Wiedersehen auf ratgeber.tooler.de!
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